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Gerda Saxler-Schmidt:Friedensgebet in St. Martin – Solidarität im Gebet mit den Menschen in der Ukraine - jeden Sonntag um 19:00 Uhr

Ein Bericht von Gerda-Saxler-Schmidt vom 27.02.2022
Friedensgebet 1
Datum:
19. Apr. 2022
Von:
Susanne Polak
Friedensandacht StMartin Rhb

Plakat zum Friedensgebet:

Ein Bericht von Gerda-Saxler-Schmidt vom 27.02.2022:

Tücher in den Nationalfarben der Ukraine Blau und Gelb auf den Altarstufen, die Kreuzigungsgruppe illuminiert in den gleichen Farben – Friedensgebet für die Ukraine in unserer Pfarrkirche St. Martin. 

Erstmals eingeladen hatte für Sonntagabend am 27.02. ein ehrenamtlicher Vorbereitungskreis um den Pastoralassistenten Simon Josef Beranek und Kaplan Abbé Thibault Milongon. Rund 200 Teilnehmende waren gekommen, um gemeinsam ihre Gebete um Frieden vor Gott zu bringen. 

„Heal the World“ – Heile die Welt – von Michael Jackson erklang zur Eröffnung des Friedensgebetes. Eine im gottesdienstlichen Kontext eher ungewöhnliche Liedauswahl, wie Pastoralassistent Beranek selbst sagte. Aber die Empfehlung seiner Frau („Schau doch mal bei Michael Jackson“) habe ihn sofort überzeugt, als er den Text genauer betrachtet habe. Denn dieser passe zur aktuellen Situation und zugleich zur Lesung aus dem Buch Jesaja „Schwerter zu Pflugscharen schmieden“ (Jes 2,2 - 15), die Brigitte Ezelius-Hentzschel vortrug. 

Ein Auszug aus den Lyrics von „Heal The World“ in deutscher Sprache: „Heile die Welt. Mache sie zu einem besseren Ort. Für dich und für mich und für die gesamte menschliche Rasse. Menschen sterben. Wenn dir die Lebenden genug bedeuten, mache einen besseren Ort für dich und für mich.  Wenn du wissen willst warum: es gibt eine Liebe, die nicht lügen kann. Liebe ist stark. (…) Sieh die Nationen. Verwandle ihre Schwerter in Pflugscharen (…).“ 

Tatsächlich stammt dieses Sprichwort, das in den allgemeinen Sprachgebrauch übergegangen ist, aus der Bibel. Im Buch Jesaja (Jes 2, 1-5) heißt es: 

„Das Wort, das Jesaja, der Sohn des Amos, in einer Vision über Juda und Jerusalem gehört 

hat. Am Ende der Tage wird es geschehen: Der Berg mit dem Haus des Herrn / steht fest 

gegründet als höchster der Berge; er überragt alle Hügel. / Zu ihm strömen alle Völker. Viele 

Nationen machen sich auf den Weg. / Sie sagen: Kommt, wir ziehen hinauf zum Berg des 

Herrn / und zum Haus des Gottes Jakobs. Er zeige uns seine Wege, / auf seinen Pfaden 

wollen wir gehen. Denn von Zion kommt die Weisung des Herrn, / aus Jerusalem sein Wort. 

Er spricht Recht im Streit der Völker, / er weist viele Nationen zurecht. Dann schmieden sie 

Pflugscharen aus ihren Schwertern / und Winzermesser aus ihren Lanzen. Man zieht nicht 

mehr das Schwert, Volk gegen Volk, / und übt nicht mehr für den Krieg. Ihr vom Haus Jakob, 

kommt, / wir wollen unsere Wege gehen im Licht des Herrn.“

Das geplante Kerzenritual wurde abgewandelt, weil so viele Menschen zum Friedensgebet gekommen waren. Anstatt jedes einzelnen, wurde aus jeder Bank eine Person eingeladen, stellvertretend für alle aus der jeweiligen Bank  eine Kerze für die Menschen in der Ukraine zu entzünden und auf der ukrainischen Nationalfahne abzustellen.

Die Fürbitten nach dem gemeinsam gesprochenen Friedensgebet aus dem Gotteslob thematisierten die Bitte um Hoffnung, Kraft und Zuversicht für die Menschen in der Ukraine ebenso wie die Bitten um den Geist der Friedfertigkeit und Versöhnung, der Ehrfurcht vor dem Leben und dem Gewissen jedes Menschen für die Mächtigen.  

Gerda Saxler-Schmidt

 

Weitere Infos:

Papst Franziskus schreibt auf Twitter:
"Ich appelliere an die politisch Verantwortlichen, ernsthaft ihr Gewissen zu prüfen, vor Gott, der der Gott des Friedens und nicht des Krieges ist, der Vater aller und nicht nur einiger, und der will, dass wir Geschwister sind und nicht Feinde."

 

Aufruf zum Friedensgebet aus dem Erzbistum Köln:

Angesichts des Einmarsches der russischen Armee in die Ukraine forderten heute die Vorsitzende des Rates der EKD, Präses Annette Kurschus, und der Vorsitzende der Deutschen Bischofskonferenz, Bischof Dr. Georg Bätzing, gemeinsam eine sofortige Beendigung der Invasion, die Beachtung des Völkerrechts sowie konkrete Friedensbemühungen aller Beteiligten. „Wir sind erschüttert über die aktuelle Entwicklung und rufen die Russische Föderation dazu auf, weitere Aggressionen zu unterlassen. Russland muss die militärischen Angriffe unverzüglich stoppen und die territoriale Integrität der Ukraine vollumfänglich anerkennen. Der Angriff Russlands auf die Ukraine gefährdet das Friedensprojekt Europa.“ Beide trafen sich in Bonn anlässlich des Antrittsbesuchs der im November 2021 neu gewählten Ratsvorsitzenden. Sie begannen ihre erste Begegnung mit einem ökumenischen Friedensgebet.