Zum Inhalt springen
Partnergemeinde Kiruhura in Ruanda

Partnergemeinde Kiruhura in Ruanda

Partnerschaftssymbol Kiruhura

Seit 1987 besteht eine Partnerschaft zwischen der Pfarrgemeinde St. Martin Rheinbach und der Pfarrei "Unbeflecktes Herz Mariens" in Kiruhura. Dieser Ort liegt im Süden Ruandas, 18 km von Butare (der Ortsname wurde geändert und heißt jetzt: Huye) entfernt im gleichnamigen Bistum des zentralafrikanischen Landes. Die Partnerschaft wurde auf Initiative des Sachausschusses MISSION-ENTWICKLUNG-FRIEDEN und mit Unterstützung des damaligen Bischofs Jean Baptiste Gahamanyi gegründet. Bereits seit 1967 bestand eine Patenschaft der Pfarrgemeinde St. Martin für das Bistum Butare.
(Spendenkonto: Kath. Kirchengemeinde St. Martin Rheinbach,
IBAN: DE 29 370 696 27 00 113 740 50)

Unter der Rubrik "Aktuelle Meldung" findet sich ein Beitrag zum 35jährigen Bestehen unserer Partnerschaft:

Ruanda Landschaft

Ruanda ist etwa so groß wie Rheinland-Pfalz. Ca. 90 % der Menschen leben von der Landwirtschaft. Obwohl Ruanda ein relativ günstiges Klima hat, das Land liegt mehr als 1.000 m über NN, führen die Bodenerosion, ausbleibende Regenfälle und das enorme Bevölkerungswachstum zu großen Versorgungsproblemen und immer wieder zu Hungersnöten. Die völkermörderischen Auseinandersetzungen zwischen Hutu und Tutsi im Jahre 1994 hatten außer den unvorstellbaren sozialen auch große wirtschaftliche Probleme zur Folge, unter denen auch die Menschen in der Partnergemeinde bis heute noch leiden.

Besuch der Partnergemeinde

Neben der materiellen Hilfe sind Kontakte zwischen den Christen der beiden Pfarrgemeinden von besonderer Bedeutung. Seit dem Herbst 1988 waren wiederholt Priester aus Kiruhura zu Besuch in Rheinbach. Ein Gegenbesuch aus unserer Pfarrgemeinde war seit 1989 geplant, kam aber wegen einer Hungersnot (1990), wegen des Völkermords (1994) und der anschließenden instabilen Lage in Ruanda zunächst nicht zustande. In der Zwischenzeit wurde der regelmäßige Briefkontakt weiter intensiviert und war eine der Voraussetzungen für die Besuche Rheinbacher Delegationen in den Jahren 2000, 2002 und 2005.

Die Besuche bewirkten noch engere Kontakte zur Partnergemeinde, auch persönliche. Erleichternd kam hinzu, dass mit der Nutzung des Internets die Kommunikation gegenüber dem alten Postweg beschleunigt und sicherer wurde. Im Laufe der Jahre entstand so zwischen dem Pfarrer von Kiruhura bzw. dem Partnerschaftskomitee der Gemeinde und dem Pfarrgemeinderat von St. Martin eine vertrauensvolle Zusammenarbeit.

Im Januar 2011 fand nach über fünf Jahren wieder ein Rheinbacher Besuch in Kiruhura statt und hat unsere Partnerschaft bekräftigt. In Verbindung mit einer Gruppenreise zum Weltjugendtag in Spanien konnte der damalige Pfarrer Abbé Egide im August 2011 dann unsere Gemeinde in Rheinbach besuchen. 

Toiletten Schule Gashoba

2012 bestand die Partnerschaft 25 Jahre. Aus diesem Anlass besuchten drei Rheinbacher unsere Partnergemeinde Anfang des Jahres. Ein Jahr später reisten sie wiederum nach Ruanda zur Einweihung der auch mit Rheinbacher Spenden finanzierten neuen Schule in dem zu Kiruhura gehörenden Ort Gashoba. Mit Unterstützung des Landes Rheinland-Pfalz entstanden dort als Ersatz für ein sehr marodes Schulgebäude sechs neue Schulklassen, zwei Zisternen und eine neue Toilettenanlage.

Im Juni 2014 konnten wir dann ein Gemeindemitglied aus Kiruhura bei uns in Rheinbach begrüßen, einen ehemaligen langjährigen Vorsitzenden des Partnerschaftskomitees. 

Gottesdienstbesucher an Pfingsten 2016

Das Kirchendach der Pfarrkirche unserer Partnergemeinde musste dringend erneuert werden. Es war mit Asbest-haltigen Eternit-Platten gedeckt, die in Ruanda schon seit Jahren verboten sind. Die Schließung der Kirche drohte. Gleichzeitig wurde die Kirche vergrößert, denn sie war für festliche Anlässe zu klein geworden. Auch die Mauern wurden höher gebaut wegen der besseren Belüftung.

Mit Hilfe von Missio, einem Eigenanteil von Kiruhura und unseren Spenden wurden die Arbeiten unter Leitung des Bistums Butare in Zusammenarbeit mit der Pfarrei  durchgeführt, so dass am Pfingstsonntag 2016 dort wieder ein Gottesdienst stattfand. Mit dabei war aus Rheinbach die aktuelle Vorsitzende des Sachausschusses MEF. Einige Wochen später segnete Bischof Philippe Rukamba die fertig renovierte Kirche in einem feierlichen Gottesdienst.

Kirchenbänke

Daran anschließend wurden mit unserer finanziellen Unterstützung auch noch die sehr abgenutzten Kirchenbänke erneuert und die Sakristei fertig renoviert.

Logo 30 Jahre

Anlässlich des 30-jährigen Bestehens unserer Partnerschaft in 2017 besuchten uns vom 14.–27. Juni aus unserer Partnergemeinde der Pfarrer Abbé David und der Vorsitzende des Partnerschaftskomitees. Auch Bischof Philippe Rukamba von Butare war für zwei Tage in Rheinbach und feierte mit uns Fronleichnam. 

Messe in der Mehrzweckhalle während der Bauarbeiten

In 2019 wurde auf Antrag unserer Partner wieder mit Unterstützung durch das Land Rheinland-Pfalz und unserer Spenden sowie einem Eigenanteil der Pfarrei Kiruhura die Mehrzweckhalle renoviert und vergrößert, so dass sie neben der Nutzung der Gemeinde auch für externe Veranstaltungen vermietet werden kann.

Im Herbst 2019 besuchten erneut Rheinbacher unsere Partnergemeinde und berichteten darüber in einem Vortrag im November. Das war der vorerst letzte Besuch vor Ausbruch der Corona-Pandemie in 2020.

Auch in Ruanda gab es mehrmals komplette Ausgangssperren und verschieden geartete Beschränkungen. Kleinverdiener und Tagelöhner waren schon sehr schnell ohne Verdienst, auch viele andere Menschen verloren ihre Arbeit. Unter anderem waren auch Schulen und Kirchen für lange Zeit geschlossen. Mehrere schlechte Ernten aufgrund von veränderten Witterungsbedingungen sorgen außerdem für zunehmende Armut. Im Austausch mit den Priestern der Pfarrei haben wir fortlaufend Informationen über die dortige Situation.

Die Einnahmen aus den Kollekten der Gottesdienste dienen auch dazu, laufende Ausgaben des Pfarrhaushaltes unserer Partnergemeinde zu bestreiten, unter anderem auch die Löhne der 11 Angestellten der Pfarrei. Durch die zeitweise Schließung der Kirchen und dann Zugang nur für eine begrenzte Zahl an Gottesdienstbesuchern fallen diese Einnahmen ganz oder teilweise weg. Aufgrund des finanziellen Engpasses mussten einige Angestellte vorübergehend entlassen werden, und vielen Bedürftigen konnte nicht geholfen werden. Auch die Priester hatten Mühe, die Kosten ihres eigenen Haushaltes zu bestreiten.

Haus in Kiruhura

Dank großzügiger Spenden aus unserer Gemeinde können wir seit Mai 2020 die Pfarrei Kiruhura alle 1 – 2 Monate mit jeweils 1.000,-€ unterstützen. Davon werden die Gehälter der Angestellten bezahlt, die sich mit einem offiziellen Schreiben dafür bedankt haben, dass sie dank unserer Hilfe nicht arbeitslos sind. Viele besonders bedürftige Familien erhielten Unterstützung bei der Zahlung der verpflichtenden Krankenversicherung. Es gab auch eine Lebensmittelverteilung für Bedürftige, die wegen der ausgefallenen Ernte Hunger litten. Schulden des Pfarrhaushaltes konnten beglichen werden. Für die Kirche wurden die notwendigen Vorrichtungen und Utensilien für die Hygienemaßnahmen eingerichtet und beschafft. Eine Mauer mit mehreren Handwaschbecken wurde vor der Kirche errichtet.

Zur Zeit ist die Corona-Situation noch nicht unter Kontrolle. Die Anzahl der Armen ist gestiegen. Eine weitere Ernte ist schlecht oder ganz ausgefallen. Wegen Starkregen sind Lehmhäuser beschädigt oder unbewohnbar geworden, und durch Erosion wurden auch Brunnenlöcher verschüttet. In diesen Notlagen werden wieder die Priester um Hilfe gebeten. Dafür brauchen sie unsere Unterstützung. Über alle Ausgaben erhalten wir Rechenschaftsberichte.

Unser Spendenkonto

Kath. Kirchengemeinde St. Martin

IBAN: DE 29 370 696 27 00 113 740 50

BIC: GENODED1RBC

Eine Spendenbescheinigung kann das Pastoralbüro auf Anfrage ausstellen.